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Die illegale Pfarrerin

Samstag, 13. August 2022, 17 Uhr

LESUNG UND GESPRÄCH
MIT CHRISTINA CAPREZ

Am 13. September 1931 tut das Bündner Bergdorf Furna etwas, was zuvor noch keine Gemeinde der Schweiz gewagt hat: Es wählt eine Frau zur Pfarrerin. Ein Skandal, der bis nach Deutschland Schlagzeilen macht. Greti Caprez-Roffler ist 25 Jahre alt, frisch gebackene Theologin und Mutter. Die Behörden konfiszieren das Kirchgemeindevermögen, doch die Pfarrerin arbeitet weiter, für «Gottes Lohn».

Nach ihrem Tod macht sich die Enkelin auf die Spuren der ersten Schweizer Gemeinde­pfarrerin. Sie stösst auf die aussergewöhnliche Emanzipationsgeschichte einer Frau, die für sich in Anspruch nahm, was damals für viele undenkbar war: ihrer Berufung nachzugehen und Mutter zu sein, eine glückliche Liebe und eine erfüllte Sexualität zu leben. Eine Frau mit einem grossen Hunger auf das Leben, deren Mut einen hohen Preis hatte – nicht nur für sie.

Christina Caprez liest aus der 2019 erschienenen und im Rahmen des Instituts für Kultur­forschung Graubünden erarbeiteten Publikation «Die illegale Pfarrerin. Das Leben von Greti Caprez-Roffler 1906–1994» und unterhält sich im Gespräch mit Cordula Seger über den Lebensweg der Pionierin Greti Caprez-Roffler und mögliche Parallelen zu Johanna Garbald. Bereits Garbald führte, mehr als zwei Generationen zuvor, eine Ehe auf Augenhöhe und ­versuchte Beruf und Familie zu vereinen.

Fondazione Garbald und Verein für Kulturforschung Graubünden

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